Ganzheitlicher Ansatz zur Verbesserung der Wiederverwertung von Seltenerdmagneten aus allen Abfallströmen (HARMONY)

Permanentmagnete auf Basis von seltenen Erden (SE) wie Neodym oder Dysprosium werden in einer Vielzahl von Industrien wie Mobilität, Luft- und Raumfahrt, Sensorik, Robotik, erneuerbare Energien und Konsumgüter eingesetzt. In den letzten Jahren ist die Versorgung jedoch unter Druck geraten und Neodym und Dysprosium gelten heute als kritische Materialien. Darüber hinaus importiert Europa weitaus mehr NdFeB-Magnete als es herstellt, was seine Industrie in eine schwache Position bringt.

Ziel von HARMONY ist es, einen Recyclingkreislauf für Permanentmagnete im Pilotmaßstab in Europa zu etablieren. Dieser Kreislauf umfasst die Sammlung und Demontage von magnethaltigen Abfällen, die Rückgewinnung und Herstellung von recycelten von SE-Materialen durch direkte und indirekte Recyclingtechnologien, die Herstellung von gesinterten oder gebundenen Magneten aus den recycelten Materialen und deren Validierung in Endnutzeranwendungen. Im Fokus stehen Anwendungen in Windkraftanlagen, Elektromotoren und anderen Elektro- und Elektronik-Altgeräten. (Waste Electrical and Electronic Equipment, WEEE).

Die verschiedenen Schritte werden in acht Piloten durchgeführt, und sollen TRL 6-7 (Technologie Readiness Level) erreichen. HARMONY wird sich bei der Entwicklung der neuen Produkte auf bestehende Normen stützen, um die Kompatibilität mit den Marktbedingungen zu gewährleisten und die Transparenz für potenzielle Kunden zu erhöhen. Die wirtschaftliche, ökologische und soziale Tragfähigkeit der Verfahren wird anhand von Lebenszyklusanalysen (LCA), sozialen Lebenszyklusanalysen (S-LCA) und Lebenszykluskostenanalysen (LCCA) nachgewiesen. Darüber hinaus werden soziale Innovation einschließlich des Bürgerdialogs, politische Fragen, Normung und Ethik berücksichtigt, um die nicht-technologischen Hindernisse zu überwinden, und um schließlich die kurzfristige Markteinführung dieser neuen Technologien zu erleichtern.

Das Projekt wird vom spanischen Institut CEIT koordiniert. Das Konsortium besteht aus 21 Projektpartnern aus sechs europäischen Ländern. Das Steinbeis Europa Zentrum ist als Projektpartner für die Vernetzung der Forschungs- und Innovationsakteure auf europäischer Ebene verantwortlich. Außerdem entwickelt es mit den Partnern die Strategien zur Nutzung und zum Schutz der Projektergebnisse und macht die Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.

Weitere Informationen:

• Förderung: Europäische Kommission, Programm Horizont Europa
• Förderbudget für alle Partner: 6,3 Mio. EUR
• Beteiligte Länder: Belgien, Deutschland, Italien, Slowenien, Spanien, Vereinigtes Königreich
• Projektlaufzeit: 01/2024 - 12/2026