Interreg Projekt H2SHIPSWasserstoff für den Schiffsverkehr - Steinbeis Europa Zentrum und Partner von H2SHIPS präsentieren Ergebnisse

28. Juni 2023
H2SHIPS Steering Committee Meeting, Mai 2023, Ostende, Belgien

Wasserstoffbetriebene Schiffe werden bald Realität im Hafen von Amsterdam. Am 29. Juni 2023 präsentieren die Projektpartner von H2SHIPS die Ergebnisse ihrer über vierjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit auf der Abschlusskonferenz in Delft, in den Niederlanden. Im Rahmen des Interreg Nord-West-Europa-Projekt H2SHIPS demonstrierten sie die technische und wirtschaftliche Machbarkeit von Wasserstoff-Betankungsanlagen und -Antrieben in der Schifffahrt. Damit haben sie Grundlagen für einen erfolgreichen Markteinstieg der Wasserstofftechnologie geschaffen.

Hafen- und Binnenschiff für Amsterdam

In den Niederlanden wurde ein wasserstoffbetriebenes Hafen- und Binnenschiff gebaut. Der H2SHIPS-Partner Port of Amsterdam hat mit dem Bau der Neo Orbis begonnen, die sich langsam von einem reinen Designkonzept zu einem echten Boot entwickelt. Im Januar 2023 feierten die Partner die Kiellegung, die den offiziellen Beginn der Bauphase darstellt.

Das 20 Meter lange Schiff wird vollständig mit elektrischer Energie fahren: teils mit Batterien, teils mit einem Brennstoffzellen-Range-Extender. Das Schiff wird sowohl in städtischen Gebieten (Amsterdamer Grachten) als auch im Seehafengebiet zwischen Amsterdam und IJmuiden eingesetzt werden. Es wird völlig emissionsfrei und leise sein und mit einer Batterie und einer Brennstoffzelle betrieben. Als Wasserstoffträger wird Natriumborhydrid verwendet, ein in Wasser zu verdünnendes Pulver, das eine sichere Lagerung mit hohem Flammpunkt gewährleisten soll. Die Betriebserfahrungen mit diesem innovativen Wasserstoffspeicher dürften eine rasche Einführung dieser Technologie an Bord anderer Schiffstypen, z. B. von Binnenschiffen, ermöglichen.

© Port of Amsterdam

Die Neo Orbis wird das erste Schiff sein, das mit dem Natriumborhydrid-Reaktor fährt, der vom der vom H2SHIPS-Projektpartner TU Delft entwickelt wurde. Natriumborhydrid (NaBH4) ist eine feste chemische Verbindung, die als Wasserstoffträger und Brennstoff für die Neo Orbis dient. Seine Hauptvorteile: Es ist rund, sehr sicher zu lagern (ungiftig, nicht explosiv) und kann reinen, gasförmigen Wasserstoff freisetzen, wenn er an Bord des Schiffes mit reinem H2O gemischt wird.

Mehr erfahren: neo-orbis_en.pdf (nweurope.eu)

Neo Orbis kiellegging 1 minuutversie - YouTube

Wasserstoffbetankung im Hafen von Ostende

Bei einem Besuch des Hafens von Ostende Anfang Mai konnten sich die Projektpartner ein Bild über die Wasserstoffbetankung für Crew-Transfer-Schiffe machen. Der Stand der Bauarbeiten ließ bereits die endgültige Installation mit Anhängern erkennen, die Druckwasserstoff liefern für Schiffe, die in der Nähe andocken. Ein Bunkersystem wurde speziell für die Hafenbedingungen entwickelt (Wellen, Wind, etc.). Die Station verfügt über eine einzigartige Zapfanlage, die jede Bewegung auffangen kann um eine sichere Betankung zu gewährleisten.

Aktionsplan für Paris

Ein weiteres Projektergebnis ist ein Aktionsplan für die Umsetzung von H2SHIPS Lösungen auf der Seine in Paris. Die französischen Partner von H2SHIPS - HAROPA Ports und Hynamics - haben sich mit der Frage beschäftigt, wie und wo die Wasserstoffschifffahrt auf der Seine Realität werden kann und haben die Bedingungen aus verschiedenen Perspektiven untersucht. Eine Studie dazu wurde von Maritime Hydrogen durchgeführt, einem niederländischen Ingenieurbüro, das sich auf die Dekarbonisierung des maritimen Sektors mit Wasserstoff konzentriert. Die Machbarkeitsstudie über die Nachrüstung eines Schubbootes des weltweit tätigen Zement- und Betonherstellers Lafarge Holcim wird demnächst veröffentlicht.

Wissensplattform für Wasserstoff in der Schifffahrt

Die Universität Birmingham befasste sich in den letzten Monaten mit der Entwicklung und Perfektionierung der H2SHIPS-Plattform - https://h2ships.org/ Die Plattform gewährleistet das Lernen über Wasserstoff in der Schifffahrt und die Nutzung der Projektergebnisse. Sie fasst eine Reihe von Projekten zusammen, die weit über die Aktivitäten des Interreg NWE-Projekts H2SIPS hinausgehen und gibt einen umfassenden Überblick über alle laufenden Projekte, die Wasserstoff in der Schifffahrt anwenden, sei es in kleinem oder großem Maßstab.

H2SHIPS wird vom Europäischen Institut für Energieforschung (EIFER) koordiniert und besteht aus 12 Partnern aus 5 Ländern. Das Steinbeis Europa Zentrum unterstützt EIFER beim Projektmanagement und ist verantwortlich für die Kommunikation, Verbreitung und Verwertung der Projektergebnisse.

Plattform https://h2ships.org/

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Paul Haering
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