Fokusthema März 2022Unterstützung der Kreativ- und Kulturwirtschaft

22. Februar 2022
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Autorin: Faith Blakemore

Als branchenübergreifende und hochgradig kollaborative Industrie spielt die Kultur- und Kreativwirtschaft (KKI) eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Mit einem Anteil von 4,2 % des gesamten BIP der EU und 3,7 % der EU-Arbeitskräfte hat die KKI einen spürbaren wirtschaftlichen Einfluss und trägt zur gesellschaftlichen Entwicklung bei. Dabei beeinflusst sie die klassischen Wirtschaftssektoren maßgeblich, und sie spannt die Brücke zu neuen innovativen Technologien und digitalen Anwendungen. Im Hinblick auf die Herausforderungen in der digitalisierten Welt spielt diese Branche auch eine wichtige Rolle bei Marketing- und Internationalisierungsaktivitäten. Film, Musik, Design, Verlagswesen, Kunsthandwerk, Kulturerbe und Spiele zeigen, wie weitreichend diese Branche mit der Gesellschaft verwoben ist und welchen Einfluss sie für das Wohlbefinden, den sozialen Zusammenhalt und die Entwicklung der Gemeinschaft hat.

Im Jahr 2007 rief die deutsche Bundesregierung die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft ins Leben, um die Unterstützung der nationalen KKI sicherzustellen, während hier in Baden-Württemberg die KKI durch Organisationen wie z.B. die MFG unterstützt wird. Baden-Württemberg unterstützt darüber hinaus zielgerichtete Initiativen wie zum Beispiel das Districts of Creativity-Netzwerk, in dem Baden-Württemberg als aktive Region den internationalen Austausch fördert, Wissensaustausch anregt und so starke und kreative Kontakte knüpft. Am 21. Juli 2022 findet das Creativity World Forum 2022 in Baden-Württemberg statt und lädt alle DoC-Regionen und die Welt nach Baden-Württemberg ein. Diskutiert wird in einem vielfältigen Programm zum Thema: Smart und Sustainable Cities.

In der Economic Partnership Initiaitve BW-UK wurden bereits in der am Anfang durchgeführten Studie, die Potenziale der KKI für die Zusammenarbeit zwischen Baden-Württemberg und dem Vereinigten Königreich identifiziert – und durch zielgerichtete Aktivitäten wie Expertentische und Matchings gewinnbringend gefördert.

2,44 Milliarden Euro im Creative Europe Programm

Doch auch auf europäischer Ebene hat die Kultur- und Kreativwirtschaft einen hohen Stellenwert. Mit Creative Europe fördert die Europäische Kommission den europäischen Kultur- und Kreativsektor und stellt für die nächsten sieben Jahre (2021 bis 2027) ein Budget von 2,44 Milliarden Euro bereit. Im Rahmen des neuen Horizont Europa-Budgets konzentriert sich Creative Europe auf drei Aktionsbereiche: Kultur, Media und sektorübergreifend. Diese Aktionsbereiche unterstützen Organisationen und Initiativen, die die kreative Produktion, die Integration und den Austausch fördern wollen. Mit der finanziellen Unterstützung von Live-Performances, Filmfestivals, Digitalisierung und sektorübergreifenden Innovationen soll eine solide Grundlage für das KKI-Ökosystem in ganz Europa geschaffen werden.

385 Mio. EUR stehen bereit, um sich von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zu erholen. Die Zuschüsse unterstützen das Ökosystem und Wertschöpfungsketten, sektorübergreifende Kooperationen sowie den grünen Übergangs.

Horizont Europa

Aufbauend auf dem Erfolg der Kreativprojekte, die im Rahmen von Horizont 2020 durchgeführt wurden, konzentriert sich das neue Arbeitsprogramm von Horizont Europa mit den Cluster-2-Aufrufen speziell auf die KKI-Sektoren. Das Programm hat drei Schwerpunkte: Demokratie und Governance, Kulturelles Erbe und soziale und ökonomische Transformation. Ziel ist es in cross-nationalen Projektpartnerschaften die kulturelle Vielfalt zu fördern, das europäische Kulturerbe zu sichern und die Bürgerinnen und Bürger durch soziale Innovationen zu stärken.

Um Europas kulturelles Erbe zu bewahren und besser zu nutzen, will Horizont Europa Methoden zur Erhaltung und zum Schutz des kreativen und kulturellen Erbes Europas einführen und gleichzeitig die KKI bei der Bewältigung der tragischen Auswirkungen von COVID-19 unterstützen und fördern. Durch besseren Zugang zu und Nutzung von neuen Technologien, Digitalisierung, Unternehmensentwicklung und Integration in die Politikentwicklung bekennt sich die Europäische Kommission klar zu der Wirkung der KKI auf Wirtschaft und Gesellschaft und setzt sich für diese ein.

Ein weiteres langfristiges europäisches Ziel ist die Förderung eines nachhaltigen und integrativen Wachstums und die Verringerung der Ungleichheiten in Europa. In den ersten beiden Jahren des Programms wurden daher Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen für Forschungs- und Innovationstätigkeiten entwickelt, die zu einer stärkeren industriellen Wirtschaft, Bildung und Beschäftigung, Wachstum und Innovation, neuen Arbeitsformen, Steuer- und Sozialsystemen, demografischem Wandel, sozialer Eingliederung, Migration und Integration sowie zur Modernisierung der öffentlichen Verwaltung beitragen sollen.

KKI-Projekte am Steinbeis Europa Zentrum

Das Steinbeis Europa Zentrum ist derzeit an einigen spannenden Projekten beteiligt, die sich auf die Unterstützung der KKI konzentrieren.

INEDIT

Mit dem EU-Projekt INEDIT schafft das Steinbeis Europa Zentrum ein europäisches Do-It-Together-Ökosystem der offenen Innovation für die Mitgestaltung nachhaltiger Möbel. Es kanalisiert die Kreativität der Verbraucher, formt sie durch die professionellen Fähigkeiten von Designern und macht sie durch die Nutzung des Fachwissens von Produktionsspezialisten realisierbar, um nachhaltige, intelligente und personalisierte neue Produkte in kürzerer Zeit auf den Markt zu bringen. Der Do-It-Together-Ansatz wird von Kunden und professionellen Herstellern, insbesondere KMU, angewandt, um die Kundenzufriedenheit durch eine kundenorientierte Produktion zu steigern.

Social Manufacturing ist ein neuartiger Ansatz, bei dem verschiedene Mitglieder einer Gemeinschaft innerhalb eines cyber-physischen sozialen Raums interagieren können, um eine spezifische und personalisierte Lösung für Fertigungsprozesse zu erreichen. In Kombination mit künstlicher Intelligenz wird Kreativität zur Erweiterung der Benutzerfähigkeiten genutzt.

Mehr über das Projekt INEDIT erfahren

Restart4Danube

Den Städten im Donauraum mangelt es oft an öffentlich-privaten Synergien, transnationaler Zusammenarbeit und einer angemessenen Koordinierung auf institutioneller Ebene. Außerdem verfügen viele KMU über geringe Innovationskapazitäten. All diese Faktoren behindern die Entwicklung einer kreativen städtischen Gemeinschaft und den Fortschritt in Forschung und Innovation im Allgemeinen.

Wie der Titel "Förderung der Kreativwirtschaft in der Stadterneuerung für eine stärkere Donauregion" andeutet, strebt das Projekt RESTART_4Danube danach, die Einbeziehung der KKI in Stadterneuerungsprozesse zu fördern und zu vertiefen.

Aktuell bieten wir speziell für baden-württembergische Unternehmen eine kostenfreie Innovationberatung für KMU der Kreativbranche an.

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Das Steinbeis Europa Zentrum arbeitet an einer gemeinsamen Strategie zur kreativen Stadterneuerung für den Donauraum, die darauf abzielt, die Einbeziehung der Kultur- und Kreativwirtschaft zu verbessern und die lokalen Ökosysteme zu stärken. Auf der Grundlage einer regionalen Analyse hat das Konsortium Best-Practice-Beispiele gesammelt und erarbeitet politische Empfehlungen, damit politische Entscheidungsträger ihre Stadterneuerungspolitik leicht an lokale Besonderheiten und Vermögenswerte anpassen können.

Im Jahr 2022 wird das Konsortium Unternehmen dabei unterstützen, geeignete Partner für den Technologietransfer zu finden. Ziel ist es, 25 Kooperationsvereinbarungen zwischen KMU und Forschungseinrichtungen zu erreichen. Das Konsortium wird 60 Audits mit Unternehmen aus dem CCI-Sektor durchführen und 6 Schulungen durchführen

Jetzt mehr über das Projekt Restart4Danube erfahren

Zur Creative Competition von Restart4Danube

Kreativ auch auf dem Open Innovation Kongress

Im Rahmen des Open Innovation Kongresses 2022 des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg bieten wir in zwei Workshops Raum für spannenden Austausch und Diskussion zur Kreativwirtschaft.

  • Workshop: Gamification as a powerful clue to sustainable innovation (in Kooperation mit der MFG Baden-Württemberg)
  • Workshop: Geschäftsmodelle entwickeln mit erweiterter Realität: Wirtschaft auf dem Weg in Richtung Metaversum (in Kooperation mit VDC Fellbach)

mehr erfahren über den Open Innovation Kongress

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Hanna Schäfer
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