Projekt POSITIVESteinbeis Europa Zentrum treibt soziales Unternehmertum durch innovative Methoden voran
Innovation, sei es im traditionellen oder technologischen Kontext, ist für gesellschaftlichen Fortschritt elementar, kommt jedoch nicht ohne Spannung und Herausforderungen aus. Interessanterweise werden soziale Innovatoren oft isoliert von den Herausforderungen betrachtet, denen technologische Innovatoren gegenüberstehen. Studien haben jedoch gezeigt, dass soziale Innovatoren ähnliche Hürden bei der Entwicklung und Skalierung ihrer Unternehmen überwinden müssen wie traditionelle Firmen – sei es im Bereich Marktzugang, finanzielle Nachhaltigkeit, unternehmerische Fähigkeiten oder dem Aufbau geeigneter Netzwerke.
EU-Projekt POSITIVE bringt soziale und technologische Partner aus drei Ländern zusammen
Mit dem Projekt POSITIVE geht das Steinbeis Europa Zentrum zusammen mit fünf weiteren Partnern einen neuen Weg, um innovative Methoden in soziale Unternehmen zu transferieren und verknüpft dabei technologische und soziale Innovationen. Das Projekt vereint Partnerorganisationen aus Italien, Litauen und Deutschland, jeweils bestehend aus einem „sozialen“ und einem „technologischen“ Partner. Das Steinbeis Europa Zentrum arbeitet im Tandem mit Grünhof e.V. aus Baden-Württemberg als Vertreter des sozialen Ökosystems zusammen.
Das Konzept
Das Projekt gliedert sich in drei Phasen: Eine interne und externe Schulungsphase in 2023, konzentrierte sich auf das Sammeln von Wissen und dem Verständnis über die Dynamik des Ökosystems der sozialen Innovation (SI). Die zweite Phase ist das Herzstück des Projekts, die POSITIVE Impact Challenge. Dabei handelt es sich um eine angepasste Version des Open Innovation-Formats als eine Art Hackathon, das speziell darauf abzielt, Akteuren aus dem SI-Ökosystem die Möglichkeit zu geben, Know-how und Methoden zur Steigerung der Innovationskapazität zu erwerben. Dies wird erreicht, indem sie den Prozess der offenen Innovation von Produkten, Dienstleistungen – oder sogar Geschäftsmodellen – mitgestalten, gemeinsam mit jungen Innovatoren, Forschenden sowie Endnutzenden bzw. potenziellen Kunden. In der dritten Phase werden Vernetzungsveranstaltungen zu einer nachhaltigen Verbindung zwischen den beiden Ökosystemen beitragen und den Grundstein für die künftige Übernahme und Replikation des Challenge-Modells legen.
Weiterentwicklung des Ökosystems und Schulungen für soziale Unternehmen
Das Jahr 2023 stand ganz im Zeichen des Wissenstransfers und der Vernetzung des Ökosystems. Unter Leitung von Grünhof e.V. wurde ein maßgeschneidertes Trainingskonzept über das Ökosystem der sozialen Innovation konzipiert und an die Bedingungen in Italien und Litauen angepasst. Die Trainings und Workshops förderten den Dialog zwischen dem technologischen und dem sozialen Ökosystem. Das Training in Baden-Württemberg wurde im Oktober von unserem Projektpartner Grünhof e.V. und dem Social Innovation Lab Freiburg mit unserer Unterstützung durchgeführt. Schulungsinhalte waren Grundlagen von Social Innovation und Social Entrepreneurship, Wirkungsanalysen, Geschäftsmodelle, Finanzierungsmöglichkeiten und Rechtsformen sowie aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen. An dem dreiteiligen Training mit zwei Online und einer Präsenzphase nahmen 13 engagierte und motivierte Teilnehmende aus Baden-Württemberg teil.
Social Innovation Toolkit: Ein Schritt zur Replizierbarkeit und Stärkung des sozialen Unternehmertums
Aus den Erfahrungen der Trainings entwickelten die sozialen Partner unter der Federführung von Grünhof e.V. das POSITIVE Social Innovation Toolkit. Es richtet sich an Multiplikatoren wie Einzelpersonen und stattet sie mit dem notwendigen Wissen und Fähigkeiten aus, um Schulungen zu sozialer Innovation durchzuführen. Es bietet einen detaillierten 10-Schritte-Plan mit umfassenden Informationen, die aus dem Wissen in SI abgeleitet sind und aus der kollektiven Expertise der POSITIVE-Partner stammen. Damit schließt es die Lücken in den unternehmerischen und digitalen Kompetenzen vieler Sozialunternehmen, die oft auf die begrenzte Unterstützung durch traditionelle Wirtschaftsorganisationen zurückzuführen sind, und dient als umfassender Leitfaden für die zukünftige Planung von Schulungen zur sozialen Innovation.
https://positivechallenge.eu/wp-content/uploads/SI-Training-Toolkit-2024.03.22.pdf
Ausblick: Die POSITIVE Impact Challenges zur Lösung von Herausforderungen sozialer Organisationen
Das Jahr 2024 steht ganz im Zeichen der drei POSITIVE Impact Challenges. Hierbei werden Teams aus Studierenden in enger Zusammenarbeit mit einem jeweiligen Team-Mentor soziale Organisationen aktiv in der Digitalisierung ihrer Produkte und Dienstleistungen unterstützen. Durch die Anwendung dieser Open-Innovation-Methode soll die Initiative dazu beitragen, die Innovationskapazität von Sozialunternehmen nachhaltig zu stärken. Darüber hinaus planen die POSITIVE-Partner eine Reihe von regionalen Netzwerkveranstaltungen, die schließlich im September 2024 mit einer Investitionsveranstaltung in Vilnius, Litauen, ihren Höhepunkt finden wird.
Mehr erfahren:
Projektbeschreibung: https://steinbeis-europa.de/de/projekte/soziale-und-technologische-innovationen-verknuepfen
Über interne Trainings und Partnermeeting in Italien: https://steinbeis-europa.de/en/post/the-trend-of-social-entrepreneurship-is-taking-off-in-italy-and-beyond-project-partners-of-positive-met-in-trento
News 3 zur POSITIVE Impact Challenge
„Sozialen Innovationen kommt eine immer größere Bedeutung bei der Lösung der drängenden Herausforderungen unserer Zeit zu. Sie funktionieren allerdings nicht im Alleingang. Vertrauensvolle Partnerschaften, die unterschiedliche Kompetenzen vereinen, sind dabei ein Schlüssel zum Erfolg. Mit dem Steinbeis Europa Zentrum haben wir im POSITIVE-Projekt den perfekten Partner gefunden. Die große Erfahrung und professionelle Umsetzung bei EU-Projekten, ergänzt den explorativen und praxisbezogenen Ansatz des Grünhofs hervorragend. It‘s a match!“
Florian Boukal, Geschäftsführender Vorstand Grünhof e.V.