InnovationsfinanzierungMut zum Risiko dank EU-Finanzierung

4. Januar 2023
Foto: adobe_istock_beeboys

Autorinnen: Dr. Petra Püchner und Anette Mack

Ohne die Bereitschaft, Risiken einzugehen, gäbe es keine Innovation, keine Entwicklung in Richtung Fortschritt – und keine Chance, Zukunft konstruktiv zu gestalten. Je früher das Stadium der Entwicklung, desto höher das Risiko. Alle Unternehmen, die sich mit Innovation beschäftigen, wissen dies und haben ihre entsprechenden Roadmaps mit Meilensteinen zur Prüfung, ob das Risiko noch vertretbar ist.

Dies wird in einer zunehmend komplexer und global vernetzten Welt immer wichtiger. Und die zur Zeit steigenden Herausforderungen führen eher zu mehr Vorsicht. Bewährte Produkte und Prozesse sorgen für Sicherheit, können aber auch bremsen und das Festhalten daran zu einem Hindernis werden. Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen, wissen um die Notwendigkeit, offen für neue Märkte und gesellschaftliche Herausforderung zu sein. Dies gilt gerade in Krisenzeiten mit besonders großen Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung, Industrie 5.0.

Es geht also darum, Chancen durch neue Märkte zu nutzen, ohne die Risiken aus dem Blick zu verlieren.

Innovationen brauchen auch hohe Investitionsmöglichkeiten. Sind die Forschungsarbeiten schon sehr kostenintensiv, so nimmt die Notwendigkeit hoher Investitionen noch weiter zu, wenn es um die Umsetzung geht und Anlagen oder Produkte, bei Deep-Tech häufig auch komplette neue Fabriken gebaut werden müssen, um die Märkte zu bedienen.

Das Steinbeis Europa Zentrum hat seit über 30 Jahren die Erfahrung gemacht, dass die nicht rückzahlbaren Fördermittel der Europäischen Kommission für Unternehmen eine ideale Möglichkeit bieten, um ihre Forschung und Entwicklung mit einem deutlich geringeren Risiko umzusetzen.

Die meisten gut dotierten Projektförderungen finden sich in der kollaborativen Forschung und Entwicklung. Das hat große Vorteile:

  • Die Zusammenarbeit mit anderen Partnern, die jeweils entsprechende Teilprojekte übernehmen, bringt neue Ideen ein und ermöglicht dadurch, dass verschiedene Stränge der Entwicklung getestet werden können. Das erhöht die Chance, gemeinsam die erfolgsversprechende Lösung weiterzuentwickeln, ohne sich zu lange mit den Hindernissen zu beschäftigen.
  • Die gemeinsame Finanzierung für alle Projektpartner verschafft dem einzelnen Unternehmen Luft und Raum – insbesondere da die Koordinationsaufgaben in der Projektförderung mitfinanziert werden.
  • Die Projektförderung im EU-Programm Horizont Europa beträgt bei reinen Forschungsprojekten (RIA = Research and Innovation Projects) 100 Prozent für alle Beteiligten, ob Unternehmen, Forschungseinrichtung, Kommune oder andere Organisationen. Die Projektförderung für Vorhaben, die näher am Markt orientiert sind (IA = Innovation Projects) beträgt für Unternehmen immer noch 70 Prozent der Kosten, für die Forschungseinrichtungen und Hochschulen sogar weiterhin 100 Prozent. Diese hohe Finanzierungsraten entspannen die Investitionsnotwendigkeit insbesondere bei den Unternehmen, bzw. setzen Mittel frei für die anschließenden Kosten der Markteinführung.

Neben der kollaborativen Forschung haben Einzelunternehmen mit disruptiven Innovationen auch die Chance, ihre letzten Schritte zur Markteinführung von der EU finanziert zu bekommen. Der Europäische Innovationsrat ermöglicht Zahlungen bis zu 2,5 Millionen Euro als nicht rückzahlbaren Zuschuss, wenn die Gutachter entsprechend überzeugt sind. Beispiele dafür zeigen das Unternehmen INERATEC aus Karlsruhe, das CO2-neutrale synthetische Kraftstoffe liefert und das Start-up SCIMO-Elektrische Hochleistungsantriebe GmbH aus Karlsruhe, das eine neue Motor-Wickeltechnologie entwickelt hat.

Fazit:

Eine geeignete Finanzierung kann die Bereitschaft Risiken einzugehen erheblich erhöhen. Auch die Möglichkeit mit Partnern gemeinsam Risiken zu teilen, kann die Hemmschwelle senken. Die finanzielle Unterstützung der EU für Forschungs- und Innovationsprojekte ermöglicht eine Finanzierung von 70-100 Prozent und schafft damit eine gute Grundlage für Zusammenarbeit zwischen Forschungsteams und Unternehmen. Dank der Finanzierung ist es möglich, Risiken zu teilen. Unternehmen können erste Schritte hin zu neuen Entwicklungen, Produkten und Märkten gehen, die sie ohne die Finanzierung nicht gehen würden.

Damit öffnet sich die Tür zu neuen Perspektiven; zu technologischen Durchbrüchen, die zu nachhaltigen Produkten mit echtem kommerziellem Potenzial führen – durch Aufbau von Partnerschaften zwischen Industrie, Forschung und öffentlicher Hand.

Das Steinbeis-Europa-Zentrum hat langjährige Erfahrungen und eine hohe Erfolgsquote in der Antragstellung und der Akquisition von europäischen Fördermitteln. Ob Screening, Antragstellung oder Projektumsetzung – wir ebnen den Weg zu EU-Fördermitteln. Wir konzipieren, formulieren und managen Ihre Innovationsprojekte. Wir suchen nach geeigneten internationalen Partnern und sorgen für einen wirkungsvollen Transfer in den Markt.

Lesen sie auch das Interview mit zwei Unternehmern: Dr. Michael Peschl, Harms& Wende GmbH und Dr. Johannes Maurath, OBE GmbH & Co KG /MIMplus

 

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