Fokusthema Dezember 2023Engagierte Frauen tragen mit 56 Innovationsprojekten zur Markterschließung im erneuerbaren Wärme- und Kältesektor bei - Steinbeis Europa Zentrum bringt zwei Frauen geführte Start-ups voran

28. November 2023

Frauen können die Energiewende stärker vorantreiben und einen schnelleren Fortschritt auf dem Weg zur Erreichung der Klima- und Energieziele der EU für 2050 erzielen, wenn sie stärker im Marktgeschehen mitwirken. (Quelle: Women’s status and carbon dioxide emissions: A quantitative cross-national analysis - ScienceDirect).

An diesem Punkt setzte das EU-Projekt „Women for market uptake of Renewable Energy Sources" (W4RES) an, an dem das Steinbeis Europa Zentrum als Partner mitwirkte. Das Projekt hat in den letzten drei Jahren Unternehmerinnen, Forscherinnen und Klimaschutzmanagerinnen im Kälte- und Wärmesektor unterstützt. Denn obwohl Frauen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen, sind sie im Bereich der erneuerbaren Energien und im erneuerbaren Kälte- und Wärmesektor weltweit immer noch unterrepräsentiert.

Der Markt für Wärme- und Kältetechnologien macht 50% der gesamten Energie aus, die in Europa jährlich für private oder industrielle Zwecke verbraucht wird (Quelle: Energieverbrauch für fossile und erneuerbare Wärme | Umweltbundesamt). In Anbetracht der hohen Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und den Herausforderungen des Klimawandels ist es dringlicher denn je,fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energiequellen zu ersetzen. Aktuell beläuft sich der Einsatz von erneuerbaren Energiequellen in der Wärmeerzeugung auf 16,2% (Stand 2021, Quelle: Erneuerbare Energien in Zahlen | Umweltbundesamt). W4RES unterstützte daher eine Reihe von Lösungen, um den Zeit- und Arbeitsaufwand für die Entwicklung und Einführung von erneuerbaren Wärme- und Kälteprojekten deutlich und messbar zu reduzieren.

Um dieses Ziel zu erreichen, wurden von 2021-2023 in acht verschiedenen regionalen Zentren in Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Italien, Norwegen und der Slowakei gezielte Unterstützungsmaßnahmen umgesetzt und bewertet. 56 Frauen erhielten praxisnahe Angebote zur Markteinführung in zwei Runden, darunter eine Auswahl von über 70 individuellen Unterstützungsdienstleistungen sowie die Möglichkeit an kollektiven Angeboten teilzunehmen (Abbildung 1). Zum Beispiel konnten sie an einer zweitägigen Schulung zur EU-Antragsstellung und EU-Finanzierung teilnehmen oder an Schulungen über eine geschlechtergerechte Planung von Geschäftskonzepten.

Für jede Phase eines Innovationsprojekts bot W4RES Unterstützungsmaßnahmen an, aufgeschlüsselt nach unternehmensunterstützende und technische Dienstleistungen in Abbildung 1.

Unterstützungsmaßnahmen nach Innovationsprojektphase differenziert zwischen unternehmensunterstützenden und technischen Dienstleistungen

Steinbeis Europa Zentrum unterstützt Innovationsmanagement

Als Projektpartner für Geschäftsplanung und Markteinführung trug das Steinbeis Europa Zentrum ganz im Sinne seiner Mission "Enabling innovators to grow" dazu bei, Frauen in Führungspositionen zu stärken und begleitete sie bei der Weiterentwicklung ihrer Innovation. Als Dienstleistungspartner für Innovationsmanagement unterstützte es von der Geschäftsmodellinnovation bis hin zu strategischen Innovationspartnerschaften auch im internationalen Umfeld.

Neben einer individuellen Beratung bot das Steinbeis Europa Zentrum den Frauen ein zweitägiges Online-Training zur Antragstellung an. Viele Frauen waren auf der Suche nach Finanzierung für ihre Projekte und benötigten hier Unterstützung. Ziel war es unter anderem, sie mit den Antragsmodalitäten der EU-Forschungsförderung bekannt zu machen und sie darüber hinaus zu befähigen, zukünftig selbst öffentliche Fördermittel zu beantragen.

Steinbeis Europa Zentrum bringt zwei Start-ups in Baden-Württemberg voran

Ein herausragendes Beispiel ist das Start-Up H2mc Heating von Carina Holzapfel, das vom Steinbeis Europa Zentrum unterstützt wurde. Dank der Plattform von W4RES erhielt Carina Holzapfel die Möglichkeit, ihr Start-Up bei verschiedenen Veranstaltungen vorzustellen, bei der Abschlusskonferenz von W4RES in Brüssel, beim Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg in Brüssel und auf der hy-fcell – International Expo and Conference auf der Messe Stuttgart, im Rahmen des Netzwerks „Women in Green Hydrogen“.

FÜNF PROZENT, ist ein weiteres vielversprechendes Spin-Off der Hochschule für Technik Stuttgart. Die Gründerinnen Sally Köhler und Sarina Hötzel haben sich zum Ziel gesetzt, die Dekarbonisierung bestehender Gebäude voranzutreiben. Fünf Prozent – das ist der Anteil, den die Sanierungsrate von Gebäuden betragen sollte, um die Klimaziele im Gebäudebereich zu erreichen. Der tatsächliche Anteil liegt jedoch bei nur knapp einem Prozent. Um die Dekarbonisierung von Gebäuden aktiv zu beschleunigen haben Sally Köhler, Expertin für energetische Gebäudesimulation ehemals an der HFT Stuttgart und Sarina Hötzel, Energieberaterin und Energieeffizienz-Expertin, das Start-up FÜNF PROZENT gegründet.

Die Gründung von FÜNF PROZENT im November 2023 war ein Meilenstein für die Gründerinnen und ermöglichte eine erfolgversprechende Förderung aus dem Klima-Innovationsfonds der Stadt Stuttgart. Damit ist das Unternehmen auf dem Weg, CO2-Einsparungen effektiv umzusetzen. Mit ihrer Lösung sorgen sie dafür, dass Kommunen und ausführende Unternehmen mit spezifischen Gebäudedaten unterstützt werden, um so energetische Sanierungen und PV-Ausbau effektiv auf den Weg zu bringen.

Weitere Informationen:

H2mc Heating: Home - H2mc (h2mc-heating.com)

FÜNF PROZENT: https://www.5-prozent.de/

W4RES Projekt Website: Home - W4RES - Renewable Energy

https://w4resobservatory.eu/

Die spezifischen W4RES-Unterstützungsleistungen für Frauen sind in vier Berichten dokumentiert, aufgeschlüsselt nach den zwei Unterstützungsphasen und der Unterscheidung zwischen technischen und unternehmensunterstützenden Dienstleistungen:

Report on deployment of technical support and consultancy – First Round

Report on deployment of business support services – First Round

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Elke Weidenfelder
Charlotte Schlicke
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