Fokusthema März 2023Energiegenossenschaften treiben die Energiewende voran - Planung mit dem Steinbeis Europa Zentrum
Die Energiewirtschaft befindet sich weltweit im Umbruch. Damit verbunden ist sowohl eine technologische als auch gesellschaftliche Wende. Mit dem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien ist auf dem Energiemarkt eine Vielfalt von Akteuren aktiv geworden; darunter Privathaushalte, Landwirte und Genossenschaften als Energieversorger.
Das Steinbeis Europa Zentrum hilft Städten, Gemeinden und Unternehmen dabei, Potenziale und Finanzierungsmöglichkeiten zu identifizieren, geeignete Maßnahmen einzuleiten und umzusetzen. Wir suchen nach geeigneten internationalen Partnern und begleiten Projektpartnerschaften von der Idee bis zum Geschäftsmodell und zur Markteinführung. Aktuell begleiten wir die Stadtwerke der Insel Norderney bei der Implementierung und Erprobung eines Investitionsplanungstools zur Dekarbonisierung. Die Stadtwerke der Insel Borkum unterstützen wir beim Aufbau einer Bürgergenossenschaft für erneuerbare Energien. (s.u.)
Die Umstellung auf erneuerbare Energien erfordert eine sorgfältige Planung und eine umfassende Strategie, die alle Aspekte berücksichtigt. Städte, Inseln und Unternehmen müssen dabei ihre Energiebedarfe analysieren, geeignete Energiequellen identifizieren, die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen und die Finanzierung sicherstellen. Eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen, Energieversorgern und der Bevölkerung ist hierbei von großer Bedeutung.
In diesem Zusammenhang sind Bürgerenergiegemeinschaften ein wichtiger Akteur. Bürger die gemeinsam in Projekte zur Energieerzeugung investieren, treiben so die Energiewende voran. Bürgerenergiegemeinschaften haben dadurch auch positive Auswirkungen auf die Gemeinschaft und die lokale Wirtschaft. Sie schaffen Arbeitsplätze und stärken die regionale Wertschöpfung, indem sie lokale Unternehmen und Lieferanten bevorzugen. Zudem können sie durch Bildungsarbeit und Beteiligung die Akzeptanz erneuerbarer Energien in der Bevölkerung steigern und somit ein Bewusstsein für den Klimaschutz schaffen. Gemeinsam mit Unternehmen und der Kommune können sie Projekte planen und umsetzen, von denen alle Seiten profitieren. Kommune und Unternehmen können sich so an den Erträgen beteiligen und somit zusätzliche Einnahmen erzielen, während die Bürgerenergiegemeinschaft von einer lokalen Unterstützung profitiert.
Bürgergenossenschaft für erneuerbare Energien auf der Insel Borkum (Projekt ISLANDER)
Seit 2015 begleitet das Steinbeis Europa Zentrum die Insel Borkum bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Dekarbonisierung. Als Partner im Projekt ISLANDER unterstützt es den Aufbau einer Bürgergenossenschaft für erneuerbare Energien und führt eine Analyse der technischen Machbarkeit und der wirtschaftlichen Tragfähigkeit sowie der Bürgerbeteiligungsprozesse auf der Insel durch.
Die möglichen Technologiepfade werden vom Steinbeis Europa Zentrum technisch und wirtschaftlich bewertet und so das größte Potenzial und der beste Weg für eine erneuerbare Energiegemeinschaft identifiziert. Im Dialog mit interessierten Bürgern und in enger Absprache mit den Stadtwerken der Nordseeheilbad Borkum GmbH werden Grundsteine für eine Bürgergenossenschaft gelegt.
In enger Abstimmung mit den Stadtwerken führt das Steinbeis Europa Zentrum unterschiedliche Kommunikationsaktivitäten durch, darunter Workshops mit den Bürgern. Die einzelnen Stufen umfassen eine Vorbereitungsphase, eine technische und wirtschaftliche Machbarkeitsanalyse, die Umsetzung des Bürgerbeteiligungsprozesses und die Begleitung der Bürger bei der Umsetzung der Energiewende. Darüber hinaus prüft es die politischen Rahmenbedingungen und Rechtsformen und erarbeitet ein Geschäftsmodell für die Genossenschaft.
Die technische und wirtschaftliche Machbarkeitsanalyse konzentriert sich auf jene Technologien, die im Rahmen des ISLANDER-Projekts auf der Insel Borkum demonstriert werden. Ziel der Analyse ist es konkrete Handlungsempfehlungen und Projektvorschläge für erste Bürgerenergieprojekte auszusprechen, um so den Keim für die Bildung einer Energiegemeinschaft zu bilden. Die Ergebnisse der Studie werden im Sommer 2023 auf der Projektseite veröffentlicht werden. Ende 2023 starten darauf basierend die Workshops auf der Insel. Am Ende des Projekts im Jahr 2025 wird als Endprodukt ein langfristiger Plan entstehen, der sicherstellt, dass die Energiegemeinschaft auch nach Abschluss des Projekts nachhaltig betrieben wird. Darüber hinaus soll das Modell auch auf anderen Inseln repliziert werden, um den Einsatz von erneuerbaren Energien und Speichertechnologien auf Inseln zu fördern. Konkret studiert wird die Übertragbarkeit auf die Oarkney Inseln in Schottland, Cres in Kroatien sowie Skopelos und Lefkada in Griechenland.
Bisher sind im Projekt zwei Ergebnisse publiziert worden, die sich mit der Planung der Vorgehensweise und der Bereitstellung von geeigneten Materialien zur Kommunikation an die Bürger der Insel beschäftigen.
- https://islander-project.eu/wp-content/uploads/2021/11/D7.1-Action-plan-for-citizen-engagement-process.pdf,
- https://islander-project.eu/wp-content/uploads/2022/09/D7.3-Infopack-for-citizen-engagement_V4.0.pdf)
Mehr über ISLANDER erfahren: Borkum schreitet mit Dekarbonisierung voran - Steinbeis DE (steinbeis-europa.de)
Projekt INSULAE
Das Steinbeis Europa Zentrum begleitet die Insel Norderney bei der Implementierung und Erprobung eines Investitionsplanungstools zur Dekarbonisierung, welches neben einem Zeitplan auch eine erste Investitionsplanung beinhalten wird. Der Plan wird im Herbst 2023 gemeinsam mit den Aktionsplänen der weiteren im Projekt vertretenen Follower-Inseln veröffentlicht. Durch die Maßnahmen soll der Verbrauch fossiler Brennstoffe um durchschnittlich 11% auf den Inseln gesenkt werden.
Mehr über INSULAE erfahren: Steinbeis Europa Zentrum begleitet Aktionsplan zur Dekarbonisierung für die Insel Norderney - Steinbeis DE (steinbeis-europa.de)
Projekt Every1
Im Projekt Every1 bringt das Steinbeis Europa Zentrum Bürger, Städte, Energiegemeinschaften, Unternehmen, Regulierungsbehörden sowie Verteilungsnetzbetreiber aus acht europäischen Ländern zusammen. Es arbeitet mit führenden Experten aus den Bereichen Energie, Bildung und Sozialwissenschaften zusammen, um die Beteiligung der europäischen Stakeholder am digitalen Energiemarkt zu erhöhen. Dabei spielt die Einbeziehung von Bürger- und Energiegemeinschaften eine große Rolle.
Mehr erfahren: Energiewende für und mit Allen (EVERY1) - Steinbeis DE (steinbeis-europa.de)
Europäische Fördermöglichkeiten
Es gibt verschiedene europäische Förderprogramme, die dazu beitragen, erneuerbare Energiekonzepte zu erstellen:
- European Energy Efficiency Fund (EEEF)
Der EEEF ist ein Investmentfonds der Europäischen Union, der sich auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien spezialisiert hat. Der Fonds kann Kommunen und anderen öffentlichen Einrichtungen zinsgünstige Darlehen zur Verfügung stellen, um erneuerbare Energiekonzepte zu erstellen. Unterstützt werden Projekte mit einer Größe von 5 – 25 M€. Im Fokus steht
- European Regional Development Fund (ERDF):
Der ERDF ist ein Strukturfonds der Europäischen Union, der darauf abzielt, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Regionen zu unterstützen. Kommunen können im Rahmen des ERDF gefördert werden, um erneuerbare Energiekonzepte zu erstellen und umzusetzen.
- European Investment Bank (EIB)
Die EIB ist die Bank der Europäischen Union und fördert Projekte im Bereich der nachhaltigen Entwicklung, einschließlich der Erstellung von erneuerbaren Energiekonzepten.
- Horizon Europe
Horizon Europe ist das größte Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union. Im Rahmen von Horizon Europe können auch kommunale Energieprojekte gefördert werden, darunter auch die Erstellung von erneuerbaren Energiekonzepten. Die folgenden Aufrufe dienen als konkrete Beispiele:
- PV-integrierte Anwendungen der Elektromobilität - HORIZON-CL5-2024-D3-02-05 (Funding & tenders (europa.eu)). Energiegemeinschaften könnten hier als Demonstratoren für netzdienliche Ladestationen für Elektrofahrzeuge dienen.
- Innovative, in die Gemeinschaft integrierte PV-Systeme - HORIZON-CL5-2024-D3-02-06 (Funding & tenders (europa.eu)). In diesem Aufruf können Energiegemeinschaften daran arbeiten ihre Installation zu aggregieren und dadurch ein optimiertes und intelligenteres Gesamtsystem zu entwickeln.
- Intelligente, netzfähige Gebäude - HORIZON-CL5-2024-D4-01-02 (Funding & tenders (europa.eu)). Entwicklung neuer oder Verbesserung bestehender Lösungen für die Integration von Gebäuden in das Stromnetz und Demonstration dieser Lösungen in realen Pilotprojekten.
Es gibt noch weitere europäische Förderprogramme, die für die Erstellung von erneuerbaren Energiekonzepten in Kommunen relevant sein können. Es lohnt sich, sich über die jeweiligen Programme und die Förderkriterien zu informieren, um zu prüfen, welche Fördermöglichkeiten für die individuelle Situation der Kommune in Frage kommen.
Steinbeis Europa Zentrum unterstützt Antragstellung und Projektumsetzung
Das Steinbeis Europa Zentrum ist ein kompetenter Partner, wenn es darum geht, Unternehmen, Kommunen und Bürger bei der Umstellung auf erneuerbare Energien zu unterstützen. Eine langfristige Planung und eine umfassende Strategie, die alle Aspekte berücksichtigt, sind dabei von entscheidender Bedeutung. Das Steinbeis Europa Zentrum hilft dabei, Einsparpotenziale zu identifizieren, passende Maßnahmen zur Energieeffizienz umzusetzen und die Umstellung auf erneuerbare Energien zu gestalten.
Sie möchten Energie und Kosten sparen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten? Kontaktieren Sie uns gerne für ein persönliches Gespräch oder schauen Sie in unser Leistungsangebot. Das Steinbeis Europa Zentrum begleitet Sie bei der Suche nach dem passenden Förderprogramm und der Antragstellung. Wir prüfen Ihre Idee auf Förderfähigkeit, konzipieren, formulieren und managen Ihre Innovationsprojekte. Wir suchen nach geeigneten internationalen Partnern und sorgen für einen wirkungsvollen Transfer in den Markt. Gemeinsam führen wir Ihr Projekt zum Erfolg.
Zu allen ArtikelKontaktieren Sie uns!
- Tel: +49 721 935191 16
- E-Mail: anthony.salingre@steinbeis-europa.de
Kontaktieren Sie uns!
- Tel: +49 721 935191 16
- E-Mail: anthony.salingre@steinbeis-europa.de