Districts of Creativity NetworkBaden-Württemberger:innen besuchen Kreativregion Tampere

Tervetuloa Tampereelle! Für die Finnen ist Tampere die beliebteste Stadt für Wohnen und Freizeit in Finnland. Tampere bleibt familiär und einladend, auch wenn es wächst. Die zweitgrößte Stadt Finnlands ist vor allem bekannt für ihre entspannte Atmosphäre und Großprojekte.

Während der Reverse Mission durfte eine Gruppe von fünf Vertreter*innen aus Baden-Württemberg Tampere, zusammen mit weiteren 20 Teilnehmer:innen aus dem DoC Netzwerk, entdecken. An vier Tagen sind wir in die Geschichte der Stadt eingetaucht, haben die Filmindustrie kennengelernt, Stadtentwicklungsprojekte erkundet und die Eventszene entdeckt.

Erfahren Sie hier welche Stationen wir auf der Studienreise besucht haben: REVERSE MISSION 2023: TAMPERE - Connecting creative innovation around the world

 

Die Reverse Mission eine jährlich stattfindende Studienreise des Districts of Creativity Network in eine der Mitgliedsregionen. Sie bringt die DC-Mitglieder und interessierte Vertreter*innen zusammen, um die Gastregion während eines mehrtägigen Programms zu erkunden und Einblicke in die Kreativszene sowie in innovative Projekte und Initiativen des Districts zu erhalten.

 

Im Folgenden nehmen wir Sie mit in unsere Erfahrungen und Learnings. Tauchen Sie mit uns in die Kreativ- und Eventszene von Tampere ein.

Susanne Ast, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg

Finnland ist ein Land, das u.a. mit dem Wandel der Altindustrien zu kämpfen hatte (Tampere war bspw. eine Stadt der Textilproduktion). Die Kreativwirtschaft wird als wichtiger Teil der Lösung und wichtiger Wirtschaftsfaktor gesehen. Auffällig ist die große Offenheit zwischen den bzw. innerhalb der verschiedenen Teilmärkte. Auffällig auch, dass Probleme benannt und in einem offenen Prozess nach Lösungen geschaut wird. Die Finnen selbst sind eine wichtige, aber überschaubare Zielgruppe, so dass die internationale Ausrichtung eine wichtige Rolle spielt. Weitere Erfolgsschlüssel könnten die flachen Hierarchien, der kollegiale Umgang, die ausgewogene Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen und die skandinavische Kooperationsmentalität sein. Alles zahlt auf eine übergeordnete Strategie ein, die sich durch die verschiedenen Abteilungen und Organisationen zieht.

Weiterführende Links und interessante Links:

 

Mats Goch, Referat "Standort Baden-Württemberg", Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg

Ich fand es besonders inspirierend, wie in Tampere (vielleicht auch generell in Finnland) der Mensch in den Mittelpunkt gestellt wird: Die Eventlocations (z.B. die Nokia Arena) und alle dazu gehörigen Einrichtungen (Hotels, Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten) befinden sich fußläufig zum Bahnhof. Bei der Entwicklung neuer Stadtquartiere wird gleich daran gedacht, wie die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner zusammenleben und –kommen können. Das fand ich großartig und trägt sicherlich zur Lebenszufriedenheit der Menschen bei. Darüber hinaus hat mich beeindruckt, mit welcher Konsequenz die Stadt Tampere die Erzählung als „Eventlocation von Finnland“ aufbaut. Das schien mir ein schlüssiges Konzept zu sein.

Weiterführende Links und interessante Links:

 

Lisa Lang, Projektleitung Sandbox Accelerator & Öffentlichkeitsarbeit StartupLabs@FH & HdM MakerSpace, Hochschule der Medien Stuttgart

Mich hat vor allem die Zusammenarbeit der Stadtverwaltung Tampere mit den einzelnen Akteur*innen der Kreativwirtschaft beeindruckt. Es besteht ein großes Netzwerk sowohl von privaten Unternehmen, als auch von staatlichen Stellen, das außerordentlich gut zusammenarbeitet, um gemeinsame Projekte auf die Beine zu stellen. Es scheint, dass es in Tampere wenig bürokratisch zugeht, was sicherlich auch Finnlands bzw. Tamperes Größe geschuldet ist. Akteure ziehen an einem Strang, um die Kreativwirtschaft zu beleben, neue Eventlocations zu schaffen und auch kleine Start-Ups und andere Kreativschaffende zu unterstützen. So wird beispielsweise ein privatwirtschaftliches leerstehendes Gebäude der Stadt zur Verfügung gestellt, um bis zu seinem Abriss als Pop-Up Museum genutzt zu werden. Ein altes Fabrikgelände soll zu einem modernen und vielfältigen Event-Standort umgebaut werden. Einzelne Event-Anbieter sind in einer großen Lobby vertreten. Es gibt wenig Konkurrenzdenken, sondern vielmehr den Gedanken „wir alle zusammen wollen etwas erreichen“, was mich sehr beeindruckt hat und was so auch gut zu funktionieren scheint. Die Kreativwirtschaft bleibt auf diese Weise vielfältig und bunt und es entsteht laufend neue Locations, Events und Möglichkeiten.

Weiterführende Links und interessante Links:

 

Luca Randecker, Research Assistant, CREAM - Creative Industries and Media Society & Generator - HdM Startup Center, Hochschule der Medien Stuttgart

Tampere beeindruckt durch nachhaltigen Pioniergeist – das zeigen Infrastrukturprojekte, Raum für Kreativschaffende und die aktive Zusammenarbeit zwischen Stadt und Bürgern. Stadtbahnen genießen bei den Einwohner:innen eine wesentlich bessere Akzeptanz als Buslinien und sind damit eine echte Alternative zum Auto. Auch bei neuen Vorhaben wie Hiedanranta wird dieser Ansatz verfolgt: Rund um eine stillgelegte Fabrik entsteht ein nachhaltiger Distrikt, zum Leben oder Arbeiten, und kaum zwei Schritte vor der Tür befindet sich eine Haltestelle. Ab 2024 ist Baubeginn für neue Gebäude und zur Neugestaltung der bestehenden Fabrikhalle. Doch bereits heute ist das Areal für Besucher und Veranstaltungen geöffnet. Denn auch die Stadt Tampere arbeitet an Lösungen, um Kreativen bezahlbaren Raum zu bieten und kann bereits erste Erfolge vorweisen. Nach einer ersten Pilotphase bewarben sich mehr als 60 Künster:innen für temporäre Flächen. Gleichermaßen bietet Tampere Lösungen, um Wirtschaft und Bildung zusammen zu bringen. Im Medienzentrum Mediapolis werden täglich zahlreiche Formate erschaffen und gleichzeitig bildet die Universität angewandter Wissenschaften die kommende Generation an Medienprofis aus – hier profitieren nicht nur die Stadt und die Unternehmen, auch die 600 Student:innen  genießen das Umfeld. Mit der größten Altersgruppe zwischen 20-39 Jahren eine zukunftsträchtige Investition.

Weiterführende Links und interessante Links:

 

Hanna Schäfer, Events & Communications Manager, Steinbeis Europa Zentrum

Ich fand es sehr interessant, wie vorausschauend und umfassend die logistische Anbindung von Eventspaces gedacht wird. Die Anbindung mittels des öffentlichen Nahverkehrs wird von Anfang an mitgedacht, Bahnstrecken und Bootsanleger konsequent schon bei der Erschließung eingeplant und auf Parkplätze verzichtet. Das konnten wir z.B. bei der Entwicklung des Hiedanranta – Future Vision and Spaces for Creativity sehen, wird aber im Konzept der Nokia Arena deutlich. Die 2021 fertigstellte Multifunktionsarena befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof und Besuche von Veranstaltungen in der Arena umfassen generell ein Nahverkehrsticket. Es wird deutlich, dass die gute Erreichbarkeit („next station should be closer than next parking space“) ein zentraler Aspekt am Anfang jedes Stadtentwicklungsprozesses und vor allem Teil der übergeordneten Strategie ist.

Weiterführende Links und interessante Links:

 

SAVE THE DATE

Creativity World Forum 2024 | 20. – 22. März 2024
Baskenland: Bilbao, Victoria Gasteiz & Donostia-San Sebastián

 

Über das Dictrics of Creativity Netzwerk

2014 gegründet, vereint das weltweite Netzwerk „Districts of Creativity“ die weltweit kreativsten und innovativsten Regionen, um den Austausch von Erfahrungen und Best Practices in der Stimulierung von Kreativität und Innovationen in Unternehmen, der Kultur und der Bildung zu fördern. Aktuell umfasst das global agierende Netzwerk Regionen von den USA bis China und von Schottland bis Indien. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus vertritt das Land Baden-Württemberg im Netzwerk.

Kontaktieren Sie uns!

Hanna Schäfer

Success Stories International markets Erfahren Sie mehr über unsere
erfolgreichen Kunden

Steinbeis Europa Zentrum begleitet Strategie für die kreative Stadtentwicklung im Donauraum

Zur Success Story

Baden-Württemberg vernetzt sich mit internationalen Kreativregionen

Zur Success Story
    Kontaktieren Sie uns

    Kontaktieren Sie uns!

    Hanna Schäfer

    Kundenreferenzen