EU4HEALTH - Eine Vision für eine gesündere Europäische Union

Mit dem EU-Förderprogramm EU4Health reagiert die Europäische Kommission auf die Lehren, die aus der COVID-19 Pandemie gezogen wurden, und strebt an zukünftig Gesundheitssysteme sowie die Krisenversorgung in der EU stärken. Mit einem Gesamtfördervolumen von 5.3 Milliarden € und einer Laufzeit von 2021 bis 2027 ist EU4H das bisher größte Gesundheitsförderprogramm der Europäischen Kommission.

Für das Jahr 2024 verfügt das EU4Health-Arbeitsprogramm über ein Gesamtbudget von 752,4 Millionen Euro. Dieses Budget wird unter anderem zur Bewältigung von Gesundheitsfragen verwendet, die sich aus der COVID-19-Pandemie und dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ergeben. Zudem werden neue politische Initiativen unterstützt, die sich auf psychische Gesundheit, globale Gesundheit, digitale Gesundheit und Krebsbekämpfung konzentrieren. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Stärkung Europas Kapazitäten zur Herstellung von Arzneimitteln und der Innovation in der Produktion wichtiger Arzneimittel und Inhaltsstoffe.

Das Arbeitsprogramm EU4Health fördert Maßnahmen insbesondere in den folgenden Bereichen:

Welches Ziel soll erreicht werden?

Durch Maßnahmen des Programmes sollen Gesundheitssysteme stärker, widerstandsfähiger und zugänglicher werden, um langfristigen Gesundheitsgefahren begegnen zu können. Ziele der vier Arbeitsbereiche, sowie deren zehn Unterziele werden erreicht durch:

  • 1. Förderung und Verbesserung der Gesundheit in der EU
    • Gesundheitsförderung und Krankheitsvorbeugung, vor allem bei Krebs
    • Gesundheitsinitiativen und Zusammenarbeit auf internationaler Ebene
  • 2. Schutz der Menschen vor schwerwiegenden grenzüberschreitenden Gesundheitsbedrohungen
    • Verbesserung der Prävention, Vorsorge und raschen Reaktion hinsichtlich grenzüberschreitender Gesundheitsgefahren
    • Ausbau der nationalen Vorratshaltung mit grundlegenden krisenrelevanten Produkten
    • Aufbau einer Reserve von ärztlichem, Gesundheits- und Unterstützungspersonal
  • 3. Verbesserter Zugang zu Arzneimitteln, Medizinprodukten und krisenrelevanten Produkten
    • Etablierung von effizienten Produktions- und Lieferketten um die Verfügbarkeit, Zugänglichkeit und Bezahlbarkeit von krisenrelevanten Produkten in der EU zu jeder Zeit zu gewährleisten
  • 4. Ausbau und Stärkung der Gesundheitssysteme
    • Ausbau von Gesundheitsdaten und vergrößerte Distribution von digitalen Instrumenten und Diensten, um die Digitalisierung der Gesundheitssysteme voranzutreiben
    • Erleichterter des Zugangs zu hochwertiger und patientenorientierter Gesundheitsversorgung
    • Aufbau einer europäischen Gesundheitsunion durch Umsetzung des EU-Rechts im Gesundheitsbereich sowie Etablierung faktengestützter Entscheidungsfindung
    • Verbesserung der Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen nationalen Gesundheitssystemen der Mitgliedsstaaten

Wie können Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele beitragen?

Um zukünftig widerstandsfähiger und besser auf Gesundheitskrisen vorbereitet zu sein, spielt der Ausbau einer europäischen Gesundheitsunion eine zentrale Rolle im EU4Health Förderprogramm. Der Fokus liegt dabei in den Bereichen Krisenvorsorge, Gesundheitsförderung und Prävention von nicht-übertragbaren Erkrankungen, Krebsbekämpfung, dem Ausbau des Versorgungszugang und von Gesundheitssystemen sowie Gesundheitspersonal und der Digitalisierung.

Unter anderem legen Maßnahmen, die auf die Stärkung nationaler Gesundheitssysteme und deren Vernetzung innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten abzielen, den Grundstein für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Die Etablierung von krisensicheren Systemen sowie Produktions- und Lieferketten gewährleistet eine hohe Verfügbarkeit, Erschwinglichkeit und verbesserte Zugänglichkeit von krisenrelevanten Produkten für alle Mitbürger der EU und fördert deren Schutz vor zukünftigen grenzüberschreitenden Gesundheitsgefahren.

Zudem werden Maßnahmen gefördert, die die Krankheitsprävention und die Gesundheitsförderung verbessern. Im Fokus stehen hierbei besonders Krebserkrankungen. Des Weiteren gewährleistet der Ausbau und die Digitalisierung von Gesundheitsdaten den Zugang zu hochwertigen und patientenorientierten Gesundheits- und Pflegeleistungen, die nachhaltig zu einem hohen Gesundheitsniveau aller EU-Mitbürger beitragen.

Finanziert werden strategische Initiativen, die einen Mehrwert auf europäischer Ebene liefern. Aus diesem Grund sind nationale Maßnahmen von der Förderung ausgenommen. Im Gegensatz zu Horizon Europe, dem zentralen Finanzierungsprogramm der EU für Forschung und Innovation, ergänzen die unter EU4Health geförderten Maßnahmen die Sicherstellung der Gesundheit der Menschen.

Fördermöglichkeiten bestehen unter EU4Health in Form von Grants (Calls for Proposals) und Procurements (Calls for Tenders) und belaufen sich auf eine Förderquote von 60% (in gesonderten Fällen bis zu max. 80%).

Links:

Mehr Informationen finden Sie hier.
Zum Arbeitsprogramm 2024: EU4Health WP 2024

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Dr. Katharina Böhm
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