Fokus Mai 2025 - DonaustrategieLeuchtturmprojekte im Donauraum – Steinbeis Europa Zentrum macht Best Practices in Zukunftsfeldern sichtbar

27. Mai 2025

Autor: Robin Schenk

Eine aktuelle Studie im Auftrag der EU-Donauraumstrategie verfolgt das Ziel, innovative und replizierbare Projekte aus der Donauregion zu identifizieren, zu bewerten und sichtbar zu machen. Gemeinsam mit den Projektpartnern Pannon Business Network aus Ungarn und der slowenischen Industrie- und Handelskammer leistet das Steinbeis Europa Zentrum hier einen Beitrag zum Austausch von Innovation, Wissenstransfer, Ideenreichtum und Best-Practice in der EU und darüber hinaus.

Studie zu Leuchtturmprojekten

Auftraggeber der Studie ist die Priority Area 8 der EU-Donauraumstrategie, die sich mit der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen beschäftigt – koordiniert wird dieser Bereich der Makrostrategie durch Kroatien und durch Baden-Württemberg. Die EU-Donauraumstrategie umfasst EU-Mitgliedstaaten und Nichtmitgliedstaaten von Baden-Württemberg bis zum Schwarzen Meer.

Worum geht es

Ziel der Studie ist es, insgesamt 30 Leuchtturmprojekte aus dem Donauraum zu listen und zu beschreiben. Doch wie definieren sich Leuchtturmprojekte? Der Begriff des „Projekts“ meint hier nicht – wie im Kontext unserer Arbeit sonst häufig – primär internationale und von großen Konsortien geprägte EU-Projekte, sondern vielmehr eine große Bandbreite an regionalen, nationalen, öffentlichen oder privaten Initiativen, Organisationen, Best Practices und mehr. Gleichzeitig wurden bei der Recherche transnationale Projekte nicht ausgeschlossen. Die 30 Projekte verteilen sich dabei auf drei zukunftsweisende Bereiche:

  • Green Tech, Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie
  • Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Metaverse und virtuelle Welten
  • Lieferketten und Finanzierung/Förderprogramme

Wozu dient die Studie

Die EU-Donauraumstrategie und damit das Projektkonsortium wollen erreichen, dass innovative Ansätze Sichtbarkeit erfahren, für andere Stakeholder replizierbar werden und zwischen Regionen, Ländern sowie der öffentlichen und der privaten Seite ausgetauscht werden. Innovation und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, gerade von KMU, sind in aller Munde – doch manchmal sind die Ansätze längst vorhanden, sie müssen nur sichtbar werden.

Wie gehen wir vor

Die Projekte wurden in klassischer Desk Research und mit Hilfe von Partnern in der Region gesucht, gefunden und geprüft. Danach erhielten Verantwortliche der entsprechend selektierten Projekte einen digitalen Fragebogen, über den sie nicht nur Informationen zu ihren Projekten angaben, sondern auch eine Selbstevaluierung ihres eigenen Projekts auf der Basis von fünf Gütekriterien inkl. Vergabe einer Punktezahl pro Kriterium vornehmen mussten. Die fünf Kriterien für Leuchtturmprojekte sind:

  • Innovation & Differenzierung
  • Replizierbarkeit & Skalierbarkeit
  • Messbare Ergebnisse
  • Nachhaltigkeit
  • Orientierung an den strategischen Zielen der EUSDR PA 8

Im Anschluss nahm das Konsortium eine parallele Evaluation des Projekts vor, wonach die Punkte der Selbst- und Fremdevaluation schlicht addiert wurden – um das nicht vorhandene Wissen einer rein externen Evaluation zu kontrollieren und zu ergänzen. Dies wiederum positionierte das jeweilige Projekt in einem Ranking, aus dem die besten zehn pro Bereich ausgewählt werden.

Welche sind die zentralen Elemente?

Zentrales Resultat des Projekts wird ein Studiendokument sein, welches die ausgewählten Initiativen im Detail beschreiben wird. Für eine bessere Zugänglichkeit der Informationen wird zu jedem Projekt zudem eine Kurzpräsentation erstellt, die über den Webauftritt der Priority Area 8 der EU-Donauraumstrategie verfügbar sein wird. Zudem werden Workshops durchgeführt, die ausgewählte Projekte in das Scheinwerferlicht rücken – einmal zu jedem der drei Fokusbereiche.

Workshop auf dem Metaverse-Kongress in Stuttgart

Der erste der drei Workshops hat im Rahmen des Metaverse-Kongresses in Stuttgart am 8. Mai 2025 stattgefunden. Der perfekte Rahmen war gegeben: Für internationale und lokale Stakeholder ließ sich der Besuch des Workshops der Studie zu Leuchtturmprojekten im Bereich Digitalisierung, KI und Metaverse/virtuelle Welten ideal mit dem Rahmenprogramm und der Messe des Metaverse-Kongresses in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle und der Porsche-Arena in Stuttgart verbinden.

Mit Experten aus der Slowakei, Slowenien, Ungarn und anderen Ländern zeigte der Workshop, wie Metaverse, KI und Digitalisierung die Innovationsökosysteme in der Donauregion schon heute prägen. Drei Vertreterinnen und Vertreter von Leuchtturmprojekten, die im Rahmen der Studie ausgewählt wurden, bereicherten den Workshop als Gastredner. Im Rahmen des Workshops, der von Balázs Barta (Pannon Business Network) moderiert wurde, erhielten die drei folgenden Projekte von Carmen Hawkins, der Koordinatorin der Priority Area 8, auch gleich Ihre Zertifikate als „Danube Lighthouse“.

Andrej Gero von Gametherapy (Slowakei) eröffnete die Vortragsreihe, indem er sein Start-up vorstellte, das bahnbrechende Lösungen für Metaverse/VR-Anwendungen zur Behandlung von Angstzuständen, Phobien und neurologischen Erkrankungen entwickelt.

Dr. Krisztina Bárdos von Operator 4.0 (Ungarn) stellte ihre Studie vor, in der sie das Konzept der Industrie 5.0 und die Zukunft der menschenzentrierten Industriefertigung einschließlich des Einsatzes von VR-Technologie analysiert hat.

Daniel Copot von DIH Agrifood (Slowenien) betonte die Notwendigkeit, die Geschäftsmodelle in einer digitalisierten Welt der Landwirtschaft zu verändern und die Art und Weise, wie Unterstützungssysteme funktionieren, anzupassen, um Technologie für den Endverbraucher nutzbar zu machen.

Nächste Schritte

Das Studienprojekt hat seine Halbzeit erreicht. Aktuell wird die Liste der 30 Leuchtturmprojekte finalisiert, bevor es an die Detailbeschreibung für die Studie selbst sowie an das Erstellen der Kurzpräsentationen geht. Alle diese Inhalte werden über die EU-Donauraumstrategie im November 2025 veröffentlicht.

Save the Date!

Nach der erfolgreichen Umsetzung des ersten Workshops stehen zwei weitere aus – diese werden im Rahmen des 14. Annual Forum der EU-Donauraumstrategie am 5. und 6. November 2025 in Sarajevo (Bosnien & Herzegowina) stattfinden. Auch hier wird es Präsentationen zu jeweils drei ausgewählten Leuchtturmprojekten geben (einmal im Bereich Kreislaufwirtschaft/Bioökonomie und einmal im Bereich Lieferketten und Förderung).

Zudem wird dort die Diskussion vorangetrieben werden, wie die Resultate der Studie nachhaltig angewendet werden können – im Sinne von vielversprechenden Ansätzen, die nicht nur gesehen werden, sondern als Bottom-up-Transformation skaliert und wiederverwendet werden und damit Europa ein kleines Stück innovativer machen können.

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